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Wirtschaft

Geld, Bild von Ibrahim Boran auf Unsplash

Seit 2016 ist Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung ordentliches Schulfach in der Sekundarstufe I in Baden-Württemberg. In der Sekundarstufe II wird der Leistungskurs Wirtschaft angeboten.

Ausbilderinnen

Ausbilderinnen GKvon links nach rechts: StD'in N. Rosenau, StD'in E. Leistner, StD'in S. Bub-Kalb, StD'in G. Boss

StD’in Simone Bub-Kalb

Fachleiterin Gemeinschaftskunde/Wirtschaft

Georgii-Gymnasium Esslingen

Lehrbeauftragte SOWI Uni Stuttgart

StD’in Eva Leistner

Lehrbeauftragte Gemeinschaftskunde/Wirtschaft

Geschwister-Scholl-Gymnasium Stuttgart

Fachberaterin GK/Wi, ZSL

StD’in Gisela Boss

Lehrbeauftragte Gemeinschaftskunde/Wirtschaft

Solitude-Gymnasium Stuttgart

Fachberaterin GK/Wi, ZSL

StD’in Natascha Rosenau

Fachberaterin Gemeinschaftskunde/Wirtschaft

Hegel-Gymnasium Stuttgart

Lehrbeauftragte SOWI Uni Stuttgart

Die Ausbildung im Fach Wirtschaft umfasst obligatorisch für Absolvent*innen des Studiengangs Politikwissenschaft/Wirtschaft 51 Stunden Fachdidaktik Wirtschaft zum Erlangen der Fakultas im Fach WBS/Wirtschaft.

Im Kurs 2024/25 (ab Januar 2024) wird am Standort Seminar Stuttgart erstmalig die Ausbildung für das Fach Wirtschaft in vollem Umfang (102 Stunden Fachdidaktik) angeboten.

Ziele und Schwerpunkte der Ausbildung im Vorbereitungsdienst

Ökonomisches Denken beinhaltet im Kern das Denken in den Strukturen der ökonomischen Verhaltenstheorie, das Denken in Wirkungszusammenhängen sowie das Denken in ordnungspolitischen Zusammenhängen. Ziel ökonomischer Bildung ist der mündige Wirtschaftsbürger in der Demokratie, der verantwortliche wirtschaftliche Entscheidungen treffen kann. Ziel der ökonomischen Bildung ist, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, ökonomisch geprägte Lebenssituationen zu erkennen, zu bewältigen und zu gestalten sowie ihre Interessen in einer sich verändernden globalisierten Welt selbstbestimmt und selbstbewusst zu vertreten. Dadurch trägt ökonomische Bildung zur Stärkung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler bei. Sie sollen in die Lage versetzt werden, in ökonomisch geprägten Lebenssituationen gemeinwohlorientiert auch die Interessen anderer zu berücksichtigen, den Wert der Zusammenarbeit zu erkennen und zugleich für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Schließlich ermöglicht das Fach Wirtschaft einen Einblick in die Rahmenbedingungen des Wirtschaftens, sodass die Schülerinnen und Schüler deren Bedeutung sowohl erkennen als auch mitgestalten können. Dies erfordert die Auseinandersetzung mit übergeordneten, zum Teil konkurrierenden gesellschaftlichen Zielsetzungen wie zum Beispiel Solidarität, Nachhaltigkeit, Lebensqualität, Wohlstand, Freiheit.  (Leitgedanken, Bildungsplan Wirtschaft 2016) Insbesondere soll ökonomische Bildung im Fach WBS einen wichtigen Beitrag zur Berufs- und Studienorientierung leisten.

Mit welchen grundlegenden Kompetenzen sollen Schüler*innen ausgestattet werden?

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Die prozessbezogenen Kompetenzen sollen kontinuierlich im Wirtschaftsunterricht eingeübt werden, damit Schüler*innen bis zur Erlangung des Abiturs auf der Grundlage von Fachwissen eine Bewertung ökonomischer Handlungssituationen und Systemzusammenhänge multiperspektivisch vornehmen können. Dabei entwickeln Sie kontinuierlich ihre Urteilskompetenz weiter und lösen sich von der bloßen individuellen Dimension einer subjektiven Beurteilung hin zur II. Dimension, die auch die Interessenlage der wirtschaftlichen Beziehungen in den Blick nimmt und ordnen diese in der III. Dimension in einen systemischen Kontext. Hierbei werden in WBS unterschiedliche Lebenssituationen (Konsument, Erwerbstätiger, Kreditnehmer und Geldanleger und Wirtschaftsbürger) in den Blick genommen und spiralcurricular im Leistungsfach vernetzt. Nachdem die Grundlagen der Ökonomie und der Betriebswirtschaft gefestigt wurden, findet eine Vernetzung der in WBS eingeführten Perspektiven innerhalb von Teilmärkten statt (Globale Gütermarkt, Arbeitsmarkt, internationale Finanzmärkte), die dann bis zum Abitur in einer Fallstudie münden. 

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Didaktisch/methodische Prinzipien ökonomischer Bildung

Schülerorientierung: Ökonomische Bildung knüpft an der Lebenswelt und den Erfahrungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler an.

Wissenschaftsorientierung: Neben der Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre ist die Politikwissenschaft wichtige Bezugswissenschaft.

Problemorientierung: Ökonomische Bildung soll von ökonomischen Problemstellungen ausgehen und vorrangig Wissen und Kompetenzen vermitteln, die zur Problembearbeitung erforderlich sind. Problemlösungsfähigkeit hat Vorrang vor Wissensanhäufung.

Exemplarität: Die Auswahl der zu behandelnden Inhalte muss zum einen schüler- und problembezogen sein, zum zweiten exemplarisch für das Thema. Exemplarisches Lernen und Lehren ermöglicht, allgemeine wirtschaftliche Fragestellungen (Strukturen und Gesetzmäßigkeiten) im ausgewählten Problem zu erkennen, und ist damit eng verbunden mit dem Prinzip der Problemorientierung. Exemplarisches Lernen ist insofern Kern eines kompetenzorientierten Unterrichts.

Aktualität und Anschaulichkeit: Ökonomische Bildung soll nach Möglichkeit aktuelle Probleme und Lösungsvorschläge aufgreifen. Die Lehrinhalte sollen anschaulich und einprägsam vermittelt werden. Zusammen mit Auswahlkriterien wie Betroffenheit und Bedeutsamkeit der Thematik kann dadurch eine Steigerung des Interesses bzw. der Motivation an wirtschaftlichen Themen erreicht werden.

Induktives Vorgehen: Ökonomische Bildung geht nach Möglichkeit vom Besonderen - von anschaulichen Einzelfällen - aus, baut darauf auf und arbeitet das Allgemeine heraus. Fallorientierte Lehr-Lern-Sequenzen sind wichtige Elemente der unterrichtlichen Vorgehensweise.

Handlungsorientierung: Ökonomische Bildung soll selbsttätiges Lernen erlauben und fördern (z. B. durch entsprechende Methoden wie Fallorientierung, Planspiele, Projektarbeit).

Praxiskontakte und Berufsorientierung: Ökonomische Kompetenzen sollen auch durch direkte Praxiserfahrungen in privaten und öffentlichen Unternehmen gewonnen werden. Diese dienen besonders der Berufs- und Studienorientierung.


Allgemein orientiert sich das didaktische Vorgehen an den Inhalten des Beutelsbacher Konsens:

Überwältigungsverbot – Indoktrinationsverbot. Überwältigungsverbot: Es ist nicht erlaubt, den Schüler - mit welchen Mitteln auch immer - im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der Gewinnung eines "selbständigen Urteils" zu hindern.

Ausgewogenheit bzw. Kontroversität. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen.

Schülerorientierung. Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene politische Situation im Sinne seiner eigenen Interessen zu beeinflussen. 

Beutelsbacher Konsens,in: Schiele/Schneider (Hrsg.), Das Konsensproblem in der Politischen Bildung. Stuttgart 1977, 178-180.

 
Literaturauswahl

Arndt, Holger (Hrsg.) (2017): Intentionen und Kontexte ökonomischer Bildung.

Böhner, Markus / Dolzanski, Christoph (2016): Fachdidaktik für Lehrende im Bereich Wirtschaft - Schlüssel für erfolgreichen Unterricht. Berlin.

Brahm, Taiga / Ring, Malte / Rudeloff, Michelle (Hrsg.)(2021): Offenes Lehrbuch zur Wirtschaftsdidaktik. E-Book

Hedtke, Reinhold (2015): Wissenschaftsorientierung und Kontroversität in der ökonomischen Bildung.

Mathes, Claus (2020): Wirtschaft unterrichten. Methodik und Didaktik der Wirtschaftslehre. Europa-Lehrmittel.

 

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