Navigation überspringen

AMEISENLÖWE

(Myrmeleon formicarius) 

AMEISENLÖWE
 



Systematik 



Die Ameisenlöwen gehören zu den „Echten Netzflüglern” (Planipennia), eine Insektengruppe, die nach ihrer netzartigen Flügeladerung benannt ist. In der Familie der Ameisenlöwen (Myrmeleonidae) gibt es in Mitteleuropa ca. 17 Arten. Eine häufigere Art ist Myrmeleon formicarius. 

Merkmale 

Der bräunliche Körper der Ameisenlöwen hat eine Länge von 10 bis 17 mm. Die Larven haben einen großen, flachen Kopf mit sehr kräftigen Mundwerkzeugen (”Saugzangen”). Die erwachsenen Tiere (Imagines) heißen Ameisenjungfern. Sie sehen Kleinlibellen ähnlich, haben aber längere Fühler als diese.  

Vorkommen 

Myrmeleon formicarius ist über fast ganz Europa und weite Teile Asiens verbreitet. In Mitteleuorpa kommt die Art bis in eine Höhe von etwa 1.000 m vor. Genaue Daten zur Verbreitung in Baden-Württemberg liegen nicht vor.  

Lebensraum 

Ameisenlöwen haben sehr spezielle Biotopansprüche. Sie bewohnen trockene, vegetationsarme Lebensräume mit sandigem Boden. Man findet sie unter Fels- vorsprüngen an Böschungen, an Wegen und Mauern oder unter Wurzeln.  

Biologie 

Die Tiere leben räuberisch, sie erbeuten mit einem Fangtrichter Ameisen und andere kleine Insekten. Rückwärts laufend graben sie im Boden einen Trichter von 10 bis 50 mm Durchmesser und einigen Zentimetern Tiefe. Dies dauert etwa 15 bis 30 Minuten. Die Larven verstecken sich anschließend am Grund des Trichters und lauern auf Beute. Rutscht ein Beutetier in den steilen Trichter hinein, wird es zusätzlich vom Ameisenlöwen durch schaufelnde Kopfbewegungen mit Sand beworfen. Schließlich ergreift der Ameisenlöwe die Beute mit seinen Zangen, tötet sie mit Gift und saugt sie aus. Ameisenlöwen können mehrere Monate unbeschadet ohne Nahrung oder Wasser überleben. Die Entwicklung der Ameisenlöwen dauert 2 Jahre. Durch die versteckte Lebensweise im Boden haben sie kaum Feinde. Die Ameisenjungfern fliegen im Mai bis August, sie leben nur 2 bis 4 Wochen. Die Tiere fallen Fledermäusen, dämmerungsaktiven Vögeln und Radnetzspinnen zum Opfer. 

Gefährdung & Schutz 

Die Art ist geschützt. Sie gilt in Baden-Württemberg als nicht gefährdet, ist aber durch Lebensraumverlust, z. B. durch Aufforstung von Trockenrasen, und durch übermäßige Trittbelastung im Lebensraum der Larven (Bodenverdichtung, Zerstörung der Trichter) bedroht. 


Steckbrief Ameisenlöwe [PDF 150 KB]

Unsere Webseite verwendet nur Cookies, die technisch notwendig sind und keine Informationen an Dritte weitergeben. Für diese Cookies ist keine Einwilligung erforderlich.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.