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Bildungs- und Entwicklungsfeld: Sprache

Wir brauchen die Sprache um uns zu verständigen, um Dinge benennen zu können, um Gedanken zu klären und auszutauschen, um Erfahrungen und Gefühle mitzuteilen und um uns Wissen anzueignen und weiter zu geben. Die Sprachbeherrschung, zuerst in Form der gesprochenen Sprache, später auch als Schrift, hat für das Lernen eine herausragende und unbestrittene Rolle. Da die Sprache auch ein wichtiges Werkzeug für die späteren Lernprozesse innerhalb und außerhalb von Kindergarten und Schule darstellt, wirken sich Defizite in der Sprachbeherrschung hemmend auf die meisten anderen Lebens- und Lernprozesse aus.

Der Sprachlernprozess eines Kindes lässt sich verkürzt folgendermaßen darstellen:
Babys erzeugen bereits ab dem zweiten Lebensmonat eigene Laute. In einem monatelangen intensiven Lernprozess lernt das Kind dann, aus dem akustischen Gewirr Rhythmen, Laute, Lautketten zu unterscheiden und mit Personen, Gegenständen, Gefühlen zu verbinden. Dabei wird es von den Eltern unterstützt, indem sie ihm immer wieder deutlich bestimmte Wörter vorsprechen. Das Kind selbst probiert mit Lallen, Quietschen, Brabbeln, Schreien sein „Klangrepertoire“ aus, erweitert es und nähert es, den von den Eltern vorgesprochenen Klangmustern an. Durch das wiederholte Verbinden von Wörtern mit realen oder in Bilderbüchern abgebildeten Dingen schließlich lernt ein Kind, dass diese Klangmuster für etwas stehen, etwas bedeuten. Das Lachen und der Zuspruch der Eltern signalisieren dem Kind, dass es ein Wort richtig anwendet.

Die wichtigsten Faktoren beim Sprechlernprozess sind also Vorbilder, die eine Sprache schon beherrschen, sich dem Kind zuwenden und mit dem Kind sprechen, immer wieder Worte vorsprechen, korrigieren, sich über den Erfolg freuen und diese Freude dem Kind sichtbar machen. Außerdem ist die Möglichkeit unerlässlich mit seiner eigenen Lautproduktion zu experimentieren und zu hören, welche Klangeffekte sich erzeugen lassen. Des weiteren eine anregende Umgebung, die durch Personen, Gegenstände und Abbildungen den Bezug für das Gelernte herstellt.

In Zeiten in denen Erwachsene aus den unterschiedlichsten Gründen immer weniger mit Kindern sprechen, muss deshalb in Kindergärten besonders viel gesprochen werden. Alle Kinder im Kindergarten haben von Anfang an ein Anrecht auf Sprachbildung und Sprachförderung und damit auf gezielte Erweiterung ihres Sprachvermögens. Dazu brauchen sie eine sprachanregende Umgebung, Bücher, Kinderzeitschriften, vor allem aber Menschen, die mit ihnen reden, singen und ihnen Geschichten erzählen und vorlesen. Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen wird nicht als isoliertes Sprachtraining verstanden, sondern als gezielte Erweiterung der Sprachkompetenz durch in den Alltag integrierte sprachanregende Angebote. Die Eltern müssen dabei mit einbezogen werden. Daher sind ganzheitliche Sprachförderkonzepte umzusetzen.

Fremde Sprachen und Kulturen sind den heutigen Kindern selbstverständlich und vertraut. Das Aufgreifen der Vielfalt der Sprachen bedeutet eine Würdigung und Wertschätzung, die das einzelne Kind stärkt und anspornt, Anstrengungen zu unternehmen, seine sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern.


Ziele: Kinder

  • erleben Interesse und Freude an der Kommunikation, erweitern und verbessern ihre nonverbalen und verbalen Ausdrucksfähigkeiten,
  • verfügen über vielfältige Möglichkeiten mit anderen zu kommunizieren und sich auszutauschen,
  • erzählen Geschichten mit Anfang, Mitte und Schluss,
  • erweitern in der Verknüpfung von Sprache mit Musik, rhythmischem Sprechen und
  • Bewegung ihre Sprachkompetenzen,
  • nutzen Sprache, um an der Gemeinschaft teilzuhaben und das Zusammenleben mit
  • anderen zu gestalten,
  • mit einer anderen Herkunftssprache erwerben Deutsch als weitere Sprache,
  • erfahren unterschiedliche Sprachen als Bereicherung der Kommunikation und Kultur,
  • lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen und beginnen sie einzusetzen.



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